Geschichte

Oldenhütten, die kleinste Gemeinde des Amtes Nortorfer Land, zählte einst zu den sog. Walddörfern des 1867 in den Kreis Rendsburg aufgegangenen Amtes gleichen Namens. Und noch heute wird das Dorf von ausgedehnten Wäldern umgeben, auch wenn nicht alle auf dem Gemeindegebiet liegen.

Das Holz der Bäume spielte in Oldenhütten neben der Landwirtschaft eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Entweder diente es als Brennmaterial für verschiedene "Industrieanlagen" oder es wurde zu Holzkohle veredelt, die gewinnbringend im Lande verkauft wurde. Schon der Ortsname weist auf eine Hütte hin. Aber bis heute konnte nicht geklärt werden, ob es sich um eine Glas-, Eisen- oder Ziegelhütte handelte. Aber auch andere Hüttenarten sind denkbar, z.B. Vogelhütten oder Hütten für Hirten und Vieh.

Nicht allein der Ortsname umgibt sich bei Oldenhütten mit dem Nebel des Geheimnisvollen. Auch die Gründungszeit läßt sich nur schwer ausmachen. Wahrscheinlich ist es erst im Verlauf des späten Mittelalters entstanden. Verschiedene Indizien weisen darauf hin: die kleine Gemarkung (431 ha), die sehr späte Ersterwähnung und die Tatsache, daß es keine Vollhufen, also Vollbauernstellen, im Dorf gab. Erstmalig wird der Ort 1538 als "Hutten" in einer Rechnung des Amtes Rendsburg genannt; das Bestimmungswort "olden" ist noch jüngeren Datums.

Holz war für Oldenhütten von Anfang an der Rohstoff schlechthin. Schon die namengebende Hütte - welcher Art sie auch immer gewesen sein mag - verschlag Unmengen davon als Brennmaterial. Ein Beispiel: Um 100 g Pech herzustellen, benötigt man etwa 20 kg Holz! Das haben archäologische Versuche ergeben. Und in Oldenhütten gab es im Laufe der Jahrhunderte viele Betriebe, die ohne Holz gar nicht hätten bestehen können. Seit Urzeiten brannten hier Kohlenmeiler, schon auf der ältesten topographischen Karte von 1880 lassen sich zwei Kohlenbrennereien nachweisen, und nach dem Ersten Weltkrieg wurden in den Rohwerschen Holzschwelereien Abfälle aller Holzarten zu Holzkohle verarbeitet. Doch nicht allein Köhlereien, sondern auch mehrere Oldenhüttener Ziegeleien bedurften des Holzes. Schon um 1800 muß es hier eine gegeben haben; um 1900 bestanden gar zwei derartige Betriebe. Der letzte wurde erst 1969 stillgelegt.

Etwas Besonderes hat Oldenhütten auf schulischem Gebiet aufzuweisen. Seit 1867 bildeten Oldenhütten und die Nachbargemeinde Holtdorf einen Schulverband, der erst 1974 mit der Schließung der Volksschule aufgelöst wurde. Das Schulhaus lag sinnigerweise auf halbem Weg zwischen beiden Dörfern, allerdings auf Holtdorfer Gebiet. Es handelt sich um einen Bau der sog. Heimatschutz-Architektur aus dem Jahre 1914. Ihre Baumeister versuchten zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermeintliche bodenständige Bauformen in moderner Gestalt zum Ausdruck zu bringen.

Weiterführende Literatur

  • Rainer Willmann. Oldenhütten. Eine Chronik. Oldenhütten 1998.